PRESSEARTIKEL ÜBER DIE ARBEIT DES VEREINS
> 2019 Artikel über Friedhofsführungen aus der Oschatzer Zeitung (pdf)
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Die SonntagsNachrichten unterstützen den Verein für Friedhofskultur bei der Sponsorensuche.
PRESSEMITTEILUNGEN
Bundesweiter Dachverband der Friedhofsvereine gegründet
Unter Mitwirkung des „Vereins für Friedhofskultur in Halle und dem Umland e.V.” wurde am 30. Januar 2020 in Hamburg der deutschlandweite Dachverband der Friedhofsvereine gegründet. Es ist ein Zusammenschluss ehrenamtlich-gemeinnützig arbeitender Vereine, die sich für den Erhalt ihrer Friedhöfe als herausragende Orte der regionalen kulturellen und historischen Überlieferung wie oft auch als Naturreservate einsetzen und sich gegenseitig Informationen und Unterstützung geben wollen. Viele von ihnen, wie auch der hallesche Verein, übernehmen Friedhofsführungen, Denkmalschutzaufgaben und Pflegeeinsätze. Anwesend bei der Gründungsveranstaltungen waren auch Steinmetze, Kirchenvertreter, Vertreter von kommunalen und kirchlichen Friedhöfen. Es gab interessante Redebeiträge zur Öffentlichkeitsarbeit, zum Denkmalschutz sowie zu Fördertöpfen. Der Austausch wird unter Beteiligung des halleschen Vereins dauerhaft fortgesetzt und dadurch die Arbeit verbessert und erleichtert. » pdf
Gedenkplatte für die Familiengrabstätte Emilie und Ludwig Bethcke auf dem hallischen Nordfriedhof
Aus Anlass des 100. Jahrestages der Errichtung der Bethcke-Lehmann-Stiftung initiiert der im Mai 2006 gegründete Verein für Friedhofskultur in Halle und dem Umland e. V. eine Spendensammlung für die Schaffung einer Gedenkplatte auf der Familiengrabstätte von Emilie (19.6.1838–17.8.1910) und Ludwig Bethcke (2.11.1829–4.2.1911) auf dem hallischen Nordfriedhof. Die repräsentative Grabstätte ist zwar noch relativ gut erhalten, jedoch fehlt jeglicher Hinweis auf die dort Beigesetzten sowie deren Bedeutung für die hallische Stadtgeschichte. Am 5. März 1907 legte das kinderlos gebliebene Ehepaar in ihrem Testament fest: „Aus unserem gemeinschaftlichen Nachlaß ist innerhalb drei Monaten nach dem Tod des Letztlebenden von uns ein Betrag von Einer Million, zweihundertfünfzigtausend Mark der Stadt Halle a. / S. zur Verfügung zu stellen…Ferner sind der Stadt Halle zu übereignen…die nach folgenden bezeichneten Grundstücke…Das Grundstück Burgstraße 45, die ‚sogenannte Weintraube’ und das angrenzende Grundstück, Giebichensteinstraße 8.“ Verbunden mit der Stiftung war lediglich die Auflage, dass auf dem Grundstück eine nach evangelischen Grundsätzen zu verwaltende Stiftung von der Stadt errichtet wird, welche der heranwachsenden Jugend gewidmet sein sollte.
Zur Auszahlung gelangten nach dem Tod von Ludwig Bethcke an die Stadt Halle ein Stiftungsvermögen von insgesamt 1. 679. 927 Goldmark (inklusive des Wertes der Grundstücke). Damit finanzierte die Stadt die Einrichtung eines Kindergartens und von Kinderhorten, den Bau eines Säuglingsheimes und einer Kinderlesehalle sowie zusätzlich eine städtische Frauenschule auf dem großen parkähnlichen Grundstück in der Burgstraße 45. Die bereits am 18.10.1911 eröffnete Frauenschule galt damals als die modernste und schönste in ganz Preußen. 1914 schufen im Garten die Architekten Georg und Ulrich Roediger (Plastik Elisabeth Roediger-Waechtler) ein noch heute erhaltenes Brunnendenkmal im Jugendstil zu Ehren der Stifter. Die Stiftung erhielt den Namen Bethcke-Lehmann-Stiftung und betreute Jugendliche bis etwa zum 20. Lebensjahr. Aus Stiftungsmitteln wurde 1917/18 schließlich noch das Emilienheim als Säuglingsheim (heute Kindergarten, Riveufer 8) erbaut. Ganz im Sinne der Stifter wird heute das riesige Gelände vom Diakoniewerk Halle genutzt, und im modernisierten Bethcke-Lehmann-Haus befinden sich eine Kindertagesstätte sowie ein Behindertenheim. Neu errichtet wurde in den letzten Jahren das Altenpflegeheim „Johannes-Jänicke Haus“.
Ludwig Bethcke hatte zunächst in Wittstock in einem Warenhaus den Beruf eines Handlungsgehilfen erlernt. Im Sommer 1851 trat er in das hallische Bankhaus H. F. Lehmann ein, wurde dort bald mit der Prokura betraut und war von 1875 bis 1905 Gesellschafter der Firma. In dieser Eigenschaft war er Mitglied in zahlreichen Vorständen regionaler Firmen. Von 1866 bis 1904 gehörte er der Stadtverordneten-Versammlung an und wurde bei seinem gesundheitlich bedingten Ausscheiden am 28. November 1904 für seine Verdienste bei der hallischen Wirtschaftsentwicklung zum Ehrenbürger der Saalestadt ernannt.